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Schlechtes Licht auf Continental

Bei dem Autozulieferer und Kunststoffspezialisten weiten sich die Qualitätsprobleme aus. Nach Abweichungen bei Autoschläuchen wurden inzwischen auch bei Industrieschläuchen Manipulationen festgestellt. Das Unternehmen meldete, dass die vorgesehenen Normen für Prüfprozesse von Industrieschläuchen am ContiTech-Spartenstandort Korbach nicht immer eingehalten wurden. Seit Februar führt das Unternehmen erweiterte Qualitätstests bei allen Schlauchtypen durch, nachdem Probleme bei der Reinheit von Produkten für Klimaanlagen aufgetreten waren. Diese hatte Conti bestätigt, nachdem der „Spiegel“ darüber berichtet hatte.

Bisher soll es jedoch keine Anzeichen geben, dass es beim Einsatz von Industrieschläuchen bei Kunden zu Auffälligkeiten gekommen ist. Als Vorsichtsmaßnahme hat Conti trotzdem den Verkauf und die Auslieferung von betroffenen Schläuchen aus Korbach ausgesetzt, bis die Einhaltung der Prüfprozesse sichergestellt ist. Eine unabhängige Prüfgesellschaft soll dies begleiten. Die Produktion an dem Standort trägt mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag zum Konzernumsatz bei.

Diese negativen Meldungen belasten die Conti-Aktie, die ohnehin schon schwer gelitten hatte. Derzeit ist noch nicht absehbar, inwieweit der Fall die Unternehmensbilanz belasten wird – ganz abgesehen von dem enormen Image-Schaden. Der Wert bleibt somit unter enger Beobachtung; (B+).