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Krisenstimmung bei Credit Suisse

Zürich – Der Schweizer Finanzkonzern schiebt die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2022 vorerst auf. Die US-Wertpapieraufsicht SEC habe Fragen zu den Cash-Flow-Angaben der Jahre 2019 und 2020. Der Geschäftsbericht hätte ursprünglich bereits vergangene Woche veröffentlicht werden sollen. Credit Suisse erklärte, dass die vorläufigen Finanzergebnisse für 2022, die am 9. Februar 2023 veröffentlicht wurden, unverändert blieben. Weitere Angaben machten die Schweizer zunächst nicht. Darüber hinaus zollt das Management der derzeitigen Konzernkrise Tribut und streicht die Bonizahlungen. Konzernchef Ulrich Körner und Co. erhalten für 2022 lediglich die fixe Vergütung. Körner, der Ende Juli zum CEO befördert wurde, kommt damit noch auf 2,5 Mio. CHF. Auch der Rest der Konzernleitung erhält zwar weniger, allerdings halten sich die Einschränkungen mehr als in Grenzen. Die 18 Mitglieder des Gremiums erhalten für 2022 insgesamt noch satte 32,2 Mio. CHF. Im Jahr davor beliefen sich Fixgehälter und Boni der Geschäftsleitung noch auf insgesamt 38,1 Mio. CHF. Also gerade einmal knapp 6 Mio. CHF weniger.

Die Credit Suisse hat derzeit einige offene Baustellen. Die „Boni-Streichungen“ dürften für die Investoren angesichts der nach wie vor hohen Verdienste entsprechend ein schlechter Scherz sein; (B–).