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Börsenbericht – Verunsicherung hält an

Die anhaltende Unsicherheit in Bezug auf die geldpolitischen Schritte der Notenbanken sowie die kritische Lage im Iran-Israel-Konflikt sorgten zu Wochenbeginn für Spannungen an den Aktienmärkten. Der DAX pendelt weiterhin um die Marke von 18.000 Punkten. Zu Wochenstart hatten sich Anleger erleichtert gezeigt, dass der Angriff des Iran nicht heftiger ausgefallen war. Eine mögliche Eskalation des Konflikts sorgt dennoch für Zurückhaltung. Zudem kommt die Berichtssaison in den USA langsam in Schwung und dürfte die eine oder andere Überraschung bereit halten. Von der Wall Street erhält der DAX daher keinen Rückenwind: Die Unsicherheit ob und wann die Fed in diesem Jahr den Leitzins senkt sowie die drohende Eskalation im Nahen Osten drückten den Dow Jones 0,7 % ins Minus. Die Technologiebörse Nasdaq setzte 1,8 % zurück und der S&P 500 verlor 1,2 %.

Dank hoher Einnahmen im Wertpapierhandel und Investmentbanking ist Goldman Sachs mit einem Gewinnsprung ins neue Geschäftsjahr gestartet. Im Q1 landete der auf die Aktionäre entfallende Gewinn bei 3,9 Mrd. $ und verbuchte damit ein Plus von 27 %. Am Markt wurde mit einem leichten Rückgang gerechnet. Damit konnte der Anstieg der Betriebskosten abgefedert werden. Zudem sank der Zinsüberschuss nicht so stark wie befürchtet. 

Aufgrund der schwachen Nachfrage nach E-Autos will Tesla Stellen abbauen. Berichten zufolge soll weltweit mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz wegfallen. In einer internen Mitteilung heißt es: "Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen", so CEO Elon Musk.

Der jüngst wieder in den Vordergrund gerückte Konflikt zwischen dem Iran und Israel gab den Rüstungswerten zuletzt Rückenwind. Während Rheinmetall einmal mehr sein Rekordhoch im Visier hatte, waren auch die Papiere von Renk und Hensoldt gefragt. Auch der US-Konzern Lockheed Martin hat einen 17 Mrd. $ schweren Auftrag zur Entwicklung der nächsten Generation eines Abfangsystems erhalten. Es handelt sich dabei um einen Mehrjahresvertrag.

Eine positive Studie der Bank of America hat dem Kurs von Siemens Rückenwind gegeben. Ein Analyst hat die Aktie mit einem Kursziel von 210 € zum Kauf empfohlen.

Aufgrund der Streiks der vergangenen Monate muss die Lufthansa ihre Ziele für das laufende Jahr korrigieren. Ein unerwartet hoher Verlust im Auftaktquartal lässt das Management zurückhaltend auf 2024 blicken. Das bereinigte Ebit soll sich bei 2,2 Mrd. € einfinden, das sind rund 0,5 Mrd. € weniger als bisher anvisiert. Die Streiks beim Konzern selbst sowie bei den Passagierkontrollen hatten das traditionell schwache 1. Quartal zusätzlich belastet und zu einem operativen Verlust von –849 Mio. € geführt. Im Vergleichsquartal betrug das Minus noch bei –273 Mio. € gelegen.