börsenbericht
@GettyImages

Börsenbericht – Rally pausiert

Nach dem erreichten Rekordhoch ging dem DAX zuletzt etwas die Puste aus. Zinssenkungsfantasien nach neuen Konjunkturdaten hatten dem dt. Leitindex zur Wochenmitte zu neuen Höhen getrieben. Zeitweise kletterte er bis auf 16.727 Punkte, bevor er leicht darunter aus dem Handel ging. Grund für die Euphorie waren Daten vom US-Arbeitsmarkt: Im November haben die amerikanischen Unternehmen laut einer Umfrage des Personaldienstleisters ADP weniger Stellen geschaffen als von Experten vermutet. Das schürt die Hoffnung auf eine baldige Lockerung der aktuellen Geldpolitik der Notenbank Fed. Auch EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau schätzt, dass das Thema Zinssenkung auch bei den europäischen Währungshütern nächstes Jahr Thema werden könnte. In einem Interview meinte er, dass die Disinflation schneller voranschreite als gedacht. "Aus diesem Grund wird es, wenn es keine Schocks gibt, keine neue Zinserhöhung geben. Die Frage einer Zinssenkung könnte sich im Jahr 2024 stellen, aber nicht jetzt", hieß es. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte am Dienstag gesagt, die jüngste Inflationszahl habe eine weitere Zinserhöhung eher unwahrscheinlich gemacht. An der Börse wird bereits spekuliert, die EZB könne womöglich schon im 1. Quartal 2024 die Zinsen senken. Die Vorgaben der Wall Street fallen indes schwach aus: Starke Kursverluste bei den Energiekonzernen aufgrund fallender Ölpreise ließen die Investoren vorsichtig agieren. Der Dow Jones schloss gestern 0,2 % tiefer auf 36.054 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq gab 0,6 % auf 14.146 Zähler nach und der S&P 500 büßte 0,4 % auf 4.549 Stellen ein.

Der Autobauer Renault will seine Produktionskosten in den kommenden Jahren deutlich senken. Dabei helfen soll eine beschleunigte Digitalisierung der Prozesse, teilt das Unternehmen mit. Dadurch werde Renault flexibler sowie leistungs- und wettbewerbsfähiger, sagte der für das Qualitätsmanagement zuständige Vorstand Thierry Charvet. So will der Konzern bis 2027 die Herstellungskosten pro Fahrzeug um 30 % für Verbrenner und um die Hälfte bei den E-Autos senken. Zudem soll die Entwicklungszeit für neue Modelle von drei auf zwei Jahre verkürzt werden.

Der Pharmakonzern Sanofi will die Forschung im Therapiefeld der immunologischen Krankheiten beschleunigen. Ziel sei es, in diesem Bereich ein "Powerhouse", also eine treibende Kraft zu werden, teilte das Unternehmen mit. Aktuell verfüge der Konzern über eine starke Pipeline mit einer Rekordzahl von 12 Medikamenten und Impfstoffen, die in klinischen Studien getestet würden. Diese hätten das Zeug zum Kassenschlager mit einem Spitzenumsatz von teils über 5 Mrd. €. Darunter seien auch vielversprechende "Mehrzweck"-Kandidaten, die aktuell etwa bei Multipler Sklerose und Neurodermitis getestet würden.

Der Pharmakonzern AbbVie setzt seine Einkaufstour fort. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben Cerevel Therapeutics für rund 8,7 Mrd. $ übernehmen. AbbVie wolle alle ausstehenden Aktien von Cerevel für 45 $ pro Anteilsschein in bar erwerben. Cerevel entwickelt Medikamente für Krankheiten wie Alzheimer, Psychosen, Epilepsie, Panikstörungen und Parkinson. Seit 2020 ist es an der New Yorker Börse notiert. Die Beteiligungsgesellschaft Bain Capital und der Pharmakonzern Pfizer halten Anteile von rund 36 % beziehungsweise 15 %.

McDonald's will seine Restaurantkette binnen vier Jahren auf 50.000 Läden ausbauen. Das Ziel solle bis zum Jahr 2027 erreicht werden, teilte der Fastfood-Konzern mit. Bisher zählt McDonald's mehr als 41.000 Restaurants. Durch die Neueröffnungen soll der systemweite Umsatz im nächsten Jahr um 2 % und in den Jahren danach um 2,5 % wachsen. Die Kennzahl umfasst sowohl die von McDonald's selbst betriebenen Läden als auch die Restaurants selbstständiger Franchise-Nehmer.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt wegen Qualitätsproblemen bei Continental. Dabei geht es um Qualitätsprobleme bei Schläuchen, die 2022 aufgefallen waren. Ein Continental-Sprecher sagte, das Unternehmen habe die Mängel selbst entdeckt und den Behörden gemeldet. Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geht es um den Vorwurf, Continental könnte seine Abnehmer betrogen haben, indem Schläuche für Klimaanlagen geliefert worden seien, die nicht der vereinbarten Qualität entsprachen.

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus muss sich bei seinen Jet-Auslieferungen im Dezember deutlich sputen. Im Weihnachtsmonat müssen noch 97 Verkehrsflugzeuge den Weg zu ihren Käufern finden, damit der Hersteller sein Jahresziel von 720 Maschinen erreicht. Im November lieferte der DAX-Konzern 64 Flugzeuge aus und damit sieben weniger als im Oktober.