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Börsenbericht – Gewinnmitnahmen voraus

Nach einer durchaus erfolgreichen Börsenwoche setzten zuletzt Gewinnmitnahmen ein, was jedoch nicht verwunderlich ist. Immerhin hat sich der DAX seit seinem Tief vom Wochenbeginn um über 400 Punkte nach oben gearbeitet. Nach ersten Gewinnmitnahmen gestern, drehte der dt. Leitindex zum Nachmittag wieder ins Plus. Damit blieb das Hoch von Anfang Januar bei 16.963 Zählern in Sichtweise. Knapp darüber verläuft bei 17.003 Punkten das bisherige Rekordhoch. Die gestrige EZB-Sitzung brachte indes keine neuen Überraschungen, denn die Währungshüter beließen den Leitzins unverändert. Experten zufolge haben sich die Notenbanker jedoch die Tür offen gelassen im April eine erste Zinssenkung vorzunehmen. Hinzu kamen gestern Nachmittag starke Konjunkturdaten aus den USA: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Oktober bis Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 3,3 % – und damit deutlich stärker als erwartet. Die Hoffnung auf eine stabile US-Wirtschaft trotz der hohen Zinsen sorgte für vorsichtigen Optimismus an der Wall Street. Der Dow Jones kletterte 0,6 % höher auf 38.049 Punkte. Die Technologiebörse Nasdaq rückte 0,2 % auf 15.510 Zähler vor und der S&P 500 legte 0,5 % auf 4.894 Stellen zu.

Nach dem Corona-Boom der Vorjahre hat der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius 2023 eine schwache Nachfrage der Kunden zu spüren bekommen. Der Nettogewinn brach um gut 48 % auf 338,5 Mio. € ein. Für das angebrochene Jahr hatte der Vorstand zuletzt wieder ein profitables Wachstum in Aussicht gestellt.

Dank seines modernen 5G-Netzes hat die Dt. Telekom-Tochter T-Mobile US beim Kundenzuwachs die Konkurrenz erneut hinter sich gelassen. Das Management des Konzerns rechnet mit einer Fortsetzung des Trends. Die Zahl der Vertragskunden werde 2024 voraussichtlich um 5,0 bis 5,5 Mio. steigen.

Der Stuttgarter IT-Dienstleister GFT Technologies stärkt sein Geschäft in Lateinamerika mit einer Übernahme in Kolumbien. Das auf die Finanzbranche spezialisierte Unternehmen kauft dem Finanzinvestor Advent für 95 Mio. $ die Sophos Solutions ab. Das Unternehmen ist auf die Digitalisierung großer Banken in Nord- und Südamerika spezialisiert.

Der Halbleiter-Riese Intel hat die Wall Street mit seinem Ausblick für das laufende Quartal enttäuscht. Der Konzern stellt Umsätze zwischen 12,2 und 13,2 Mrd. $ sowie einen Gewinn von 0,13 $ je Aktie in Aussicht. Zuletzt profitierte die Halbleiterbranche vom Boom der Künstlichen Intelligenz. Intel hat derzeit jedoch keine konkurrenzfähigen Spezialchips für diese Technologie im Portfolio. 

Die milliardenschweren Deals, mit denen sich Tech-Riesen Zugang zu neuer KI-Technologie von Start-ups verschafft haben, geraten immer mehr ins Visier von US-Aufsehern. Die Handelsbehörde FTC forderte bei Microsoft, Amazon und der Google-Mutter Alphabet mehr Informationen zu solchen Vereinbarungen an. Dabei wolle man unter anderem der Frage nachgehen, ob Investitionen "dominierender Unternehmen" den Wettbewerb verzerren könnten, erklärte die Behörde.