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Berichtssaison in Deutschland nimmt Fahrt auf

In den USA läuft die Quartalsberichtssaison bereits auf Hochtouren. Im Zuge der Aufstellung ihrer Halbjahresberichte, passen hierzulande einige Unternehmen ihre Jahresziele an. 

Salzgitter  bestätigt Ziele; (B+):

Ersten Berechnungen zufolge sackte der Umsatz des zweitgrößten Stahlkonzerns im 1. Halbjahr um 12 % auf 5,8 Mrd. € ab. Das Ebitda verlor derweil auf 461 Mio. € und verbuchte damit ein Minus von 59 %. Der vollständige Halbjahresbericht wird am 11. August veröffentlicht. An der ausgegebenen Prognose hält der Konzern indes weiterhin fest (vgl. ES 13/23).

H&R  verzichtet auf Prognose; (B):

Auch wenn das 2. Quartal ersten Angaben zufolge besser verlief als die ersten 3 Monate des laufenden Jahres, sieht sich das Management des Spezialchemiekonzerns noch nicht in der Lage, einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr zu geben. Der vorläufige Umsatz verlor auf Halbjahressicht demnach auf 699,6 (805,8) Mio. €. Das Ebitda soll bei 39,4 Mio. € landen, nach 72,8 Mio. € im Vergleichszeitraum. Das auf die Aktionäre entfallende Konzernergebnis krachte auf 3,7 Mio. € ein. Im Vorjahr erwirtschaftete H&R einen Gewinn von 29,7 Mio. €. Am 15. August berichtet das Unternehmen detailliert über das 1. Halbjahr.

Eckert & Ziegler  schneidet besser ab; (B+):

Zwar ist der Halbjahresbericht erst für den 10. August angekündigt, vorläufigen Zahlen zufolge steigerte der Strahlen- und Medizintechnikkonzern den Umsatz jedoch deutlich. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Radioisotopen für pharmazeutische Anwendungen schob den Umsatz auf 118,0 (106,8) Mio. € an. Allein das Segment Medical konnte ein Plus von 27 % verbuchen. Das Konzernergebnis setzte hingegen aufgrund von Währungseffekten sowie Inflationsanpassungen in Argentinien von 15,4 Mio. € im Vorjahr auf 10,9 Mio. € zurück. An den ausgegebenen Zielen für 2023 hält der Vorstand weiterhin fest: Bei den Erlösen werden knapp 230,0 (222,3) Mio. € sowie ein Jahresüberschuss von rund 25,0 (29,3) Mio. € anvisiert.

Hella  mit positivem Halbjahr; (B+):

Der mehrheitlich zur französischen Faurecia gehörende Scheinwerferspezialist hat im 1. Halbjahr von einer hohen Nachfrage nach Lösungen für automatisiertes Fahren und Elektromobilität profitiert. In den ersten 6 Monaten erhöhte der Konzern seinen Umsatz um 17,3 % auf knapp 4 Mrd. €. Operativ steigerte Hella das Ergebnis auf 245 Mio. €, nach 139 Mio. € im Vergleichszeitraum. Auch das Periodenergebnis verbesserte sich von 135 Mio. € im Vorjahr auf 163 Mio. €. Die Jahresziele hat das Management nochmals bestätigt und erwartet für 2023 einen Umsatz zwischen 8,0 und 8,5 (4,4) Mrd. €.

Basler  kappt Ausblick; (B+):

Der Bildverarbeitungsspezialist litt im 1. Halbjahr weiterhin unter einer schwachen Nachfrage (insbesondere in Asien) sowie den erhöhten Lagerbeständen der Kunden. Entsprechend brach der Umsatz auf 116,1 (130,8) Mio. € ein. Das Anfang des 2. Quartals aufgelegte Kostensenkungsprogramm sorgte immerhin für ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis (Ebt) von 0,2 (14,8) Mio. €. Auf Jahressicht plant Basler mittlerweile bei Erlösen von 200 bis 215 (272,2) Mio. € jedoch mit einem Vorsteuerverlust von –12 bis –20 (28,3) Mio. €.

Steico  schwaches Halbjahr; (B+):

Der erst kürzlich vom Baustoffkonzern Kingspan übernommene Dämmstoffhersteller bekam in den ersten 6 Monaten die Zurückhaltung der Händler zu spüren. Der Umsatz verlor auf 190,0 (237,5) Mio. €. Das Ebit setzte auf 16,0 (38,5) Mio. € und der Periodenüberschuss von 26,9 Mio. auf 9,0 Mio. € zurück. Für 2023 wird ein Erlöserückgang um 15 % (2022: 445,3 Mio. €) erwartet. Die Ebit-Marge soll zwischen 8 und 10 (13,7) % landen.

flatexDegiro  rückläufig; (B–):

Zwar konnte der Online-Broker in den ersten 6 Monaten über 186.000 Neukunden gewinnen, dennoch verloren die Erlöse ersten Berechnungen zufolge auf 189,1 (209,6) Mio. €. Das Ebitda brach von 89,1 Mio. € im Vorjahr auf 48,5 Mio. € ein. Das finale Zahlenwerk ist für den 22. August angekündigt. Für 2023 erwartet das Management weiterhin einen bereinigten Umsatz von 380 (406,96) Mio. €. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich bei über 40,0 (39,3) % einfinden.